Kinder und Jugendliche, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, benötigen erwachsene Personen, die hinsehen, zuhören, ernst-nehmen und einschreiten. Die jungen Menschen dürfen nicht selbst verantwortlich sein für ihren Schutz, sondern sind auf Erwachsene angewiesen, die helfen und unterstützen. Es ist daher empfehlenswert, dass sich erwachsene Menschen (Eltern, Angehörige, Fachkräfte) mit der Thematik auseinandersetzen und sich Wissen aneignen.
Das Thema der sexualisierten Gewalt muss weiter in der Öffentlichkeit enttabuisiert werden, sodass Signale an Betroffene gesendet werden, dass sie nicht allein sind. Dazu gehört ebenfalls, dass junge Menschen um ihre Rechte wissen und gleichermaßen vermittelt bekommen, dass Erwachsene nicht immer automatisch alles machen dürfen, was sie wollen.
Das Recht auf körperliche und psychische Unversehrtheit sowie das Recht auf eigene Grenzen muss den Minderjährigen im Alltag nicht nur vermittelt werden, sondern vor allem danach gehandelt werden, egal ob Zuhause, in der Schule oder im Freizeitbereich.
Kinder und Jugendliche müssen in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen und möglichst bei allen Fragen, die sie direkt betreffen, beteiligt werden. So lernen Kinder und Jugendliche, dass ihre Anliegen wichtig sind und von Erwachsenen wahrgenommen werden.
Ein wichtiges Entwicklungsziel bei der Prävention ist die Unterscheidung von ‚guten‘ und ‚schlechten‘ Gefühlen. Die jungen Menschen müssen vermittelt bekommen, dass es unterschiedliche Emotionen gibt. Bei Gefühlen wie Angst, Trauer, Wut oder Verzweiflung ist es in Ordnung, wenn sie sich damit hilfesuchend an Jemanden wenden.
Ebenso spielt die altersgerechte Aufklärung über Sexualität und sexualisierte Gewalt eine große Rolle. Dabei dürfen die Informationen den Kindern und Jugendlichen jedoch keine Angst machen, sondern sie vor allem ermutigen, sich bei Gewalterleben an Erwachsene zu wenden.